Rhizarthrose

Sattelgelenkarthrose – Daumen-Sattelgelenks-Arthrose

Ursache
Abnützung am Wurzelgelenk des Daumens (betrifft fast ausschließlich Frauen).

Beschwerden
Starke Schmerzen, signifikante Kraftminderung des Daumens und Einschränkung des Bewegungsradius (der Pinzettengriff kann nicht mehr ausgeführt werden).

Therapie
Im ersten Schritt kann eine Schienentherapie bereits große Erleichterung verschaffen und nach ca. zwei Wochen zur temporären Schmerzfreiheit führen. Falls es dadurch zu keiner Besserung kommt, empfehlen sich Maßnahmen wie die Injektion eines entzündungshemmenden Mittels in das schmerzhafte Gelenk, die Einnahme von NSAR, physikalische Therapie und gegebenenfalls Hyaluronsäureinjektionen. Als Alternative zur Operation hat sich mit der autologen Fett-Transplantation oder Eigenfetttransplantation (Lipofilling) in den letzten Jahren außerdem eine Methode etabliert, mit der ein Eingriff hinausgezögert werden kann. Vor allem in frühen Stadien zielt die Behandlung einer Rhizarthrose nämlich nicht nur auf eine Schmerzreduktion oder eine Schmerzeliminierung ab, sondern auch auf eine Verhinderung des Fortschreitens der Erkrankung bzw. des massiven Knorpelabbaus, der damit einhergeht. Dies kann mit Hilfe einer Injektion von Eigenfett in das betroffene Gelenk möglich gemacht werden. Sie erfolgt mittels vitalem Fettgewebe, das aus einer beliebigen Körperregion entnommen und aufbereitet wird. Da es Stammzellen enthält, die zur Aufrechterhaltung und Regeneration von Knorpel, Knochen, Bändern, Sehnen, Muskeln sowie Fettgewebe beitragen können, ist es der sich schneller als Fett abbauenden Hyaluronsäure deutlich überlegen. Nach erfolgtem Lipofilling in Lokalanästhesie muss man lediglich fünf Tage pausieren, das Infektionsrisiko ist gering und diese Therapieform kann beliebig oft wiederholt werden, sofern ein Gelenkspalt vorhanden ist. Eine Operation ist auch nach erfolgter Eigenfetttransplantation noch möglich.
Ist eine Operation unumgänglich, erfolgt diese tagesklinisch nach der Technik von Wulle. Im Rahmen des Eingriffs wird das große Vielbeineck entfernt und im Anschluss die Hälfte der Daumenstrecksehne unter der beugeseitigen Sehne des Handgelenks in den dadurch entstandenen Hohlraum durchgeführt. Danach erfolgt die Vernähung der Strecksehne mit der beugeseitigen Sehne und sich selbst, um mit der entstandenen Sehnenschlinge ein Abrutschen des ersten Mittelhandknochens zu verhindern und eine Stabilisierung des Daumensattelgelenks zu gewährleisten.

Postoperativ
Sechs Wochen Ruhigstellung durch Schiene, Handtherapie (Kombination aus Physio- und Ergotherapie).

© , Dr. med. univ. Veith Moser - Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Nervenchirurgie und Handchirurgie