Die wichtigsten Fakten zum Thema Bruststraffung
DR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter einer Bruststraffung oder Mastopexie?
Das Herstellen der ursprünglichen oder einer gewünschten Brustform, wenn man so will. Dabei wird das Brustdrüsengewebe operativ angehoben, wodurch die Brust nicht mehr hängt. Manche Patientinnen leiden nach hohem Gewichtsverlust, Schwangerschaften oder altersbedingt unter einer veränderten Brustform. Mit zunehmendem Alter lässt die Spannkraft der Haut nach und die Brüste senken sich, was manche Damen als so störend empfinden, dass ihr Körpergefühl sich negativ verändert und sie sich für einen solchen Eingriff entscheiden.
Wie gehen Sie diesbezüglich operativ vor?
Im Rahmen der Operation muss überschüssige Haut entfernt und die Brustwarze nach oben versetzt werden. Dadurch kann man eine schöne neue Brustform erreichen. Entweder wird um die Brustwarze herumgeschnitten, Haut entnommen, die Brustwarze nach oben versetzt und die verbliebene Haut um sie herum genäht. Oder, aber das ist nicht in allen Fällen indiziert, es muss vertikal vom Unterrand des Warzenhofes in Richtung Brustumschlagfalte geschnitten werden.
Spielt das Alter der Patientin diesbezüglich eine Rolle?
In Bezug auf die Schnittführung (T-Schnitt, L-Schnitt oder senkrechter Schnitt) kommt es eher auf die Beschaffenheit des Gewebes an. Was den Eingriff im Allgemeinen angeht, kann man ihn zwar auch schon bei jungen Frauen durchführen, allerdings ist das nicht wirklich empfehlenswert. Die Bruststraffung geht mit einer erheblichen Narbenbildung einher, was Patientinnen ab einem gewissen Alter erfahrungsgemäß weniger stört als jene, die sich unbeschwert „oben ohne“ oder im Bikini zeigen möchten. Das Thema Narben muss im Aufklärungsgespräch unbedingt angesprochen werden, da die Operation erhebliche Spuren hinterlässt.
Sollte der Kinderwunsch abgeschlossen sein?
Das empfiehlt sich aus medizinischer Sicht definitiv. Es gibt natürlich immer Fälle, in denen ein sehr junges Alter und die Tatsache, dass der Kinderwunsch noch nicht umgesetzt wurde oder abgeschlossen ist, keine Rolle im Vergleich zum Leidensdruck spielt. Man sollte jede Patientin individuell betrachten und das Für und Wider ausführlich und gemeinsam mit ihr abwägen. Manche Damen leiden seit ihrer Jugend unter ihrer Brustform und profitieren in jeder Beziehung von der Operation, weil ihr Körpergefühl sich positiv verändert und sie sich dadurch wohler in ihrer Haut fühlen.
Kann man eine Bruststraffung mit einer Brustvergrößerung kombinieren?
Ja. Implantate können das Endergebnis perfektionieren. Das hängt allerdings von der Brustform und dem gewünschten Ergebnis ab. Oftmals sind die Patientinnen mit einer reinen Straffung zufrieden.
Wie lange dauert es bis zum endgültigen Ergebnis?
Etwa drei Monate. Die Brüste sehen in den ersten Wochen nach der Operation mitunter ein wenig unnatürlich aus, weil sich zunächst alles ein wenig absenken und die Schwellung zurückgehen muss.
Was sollten die Patientinnen nach dem Eingriff beachten?
Sie müssen vier bis sechs Wochen auf Sport verzichten und in dieser Zeit Tag und Nacht einen metallfreien Sport-BH tragen. Rauchen kann die Wundheilung beeinträchtigen, weshalb es sich empfiehlt, schon einige Wochen vor dem Eingriff damit aufzuhören.
Verfasst von Mag. Sonja Streit